PRaxistransfer
Medienpädagogische Perspektiven auf den
kreativen Umgang mit Daten
Der Workshop Daten denken, Diversität darstellen nimmt die datengetriebene Un|Sichtbarkeit marginalisierter Gruppen zum Anlass, aus einer (medien-)pädagogischen Perspektive über Daten und Datenqualitäten zu sprechen.
Ausgehend von zwei theoretischen Impulsen werden im ersten Teil des Workshops grundlegende Fragen zu Daten, Datenproduktion und -klassifikation gestellt und in den Kontext der (Medien-)Pädagogik eingeordnet: Wer produziert welche Daten? Wie werden Ungleichheiten re-produziert? Und wie werden dabei Selbst- und Weltbilder re-konstruiert? Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der Betrachtung verborgener Strukturen des Digitalen im Allgemeinen und der Produktion von Daten im Besonderen: Der Workshop eröffnet eine medienpädagogische Perspektive auf die datengetriebene Sichtbarmachung von Ungleichheiten, die von komplexen algorithmischen Systemen verarbeitet werden und so Diskriminierung und Re-Produktionen von Stereotypen vorantreiben. Wie die darin eingeschriebenen, teils verborgenen Weltbilder erkannt, sichtbar gemacht und aufgearbeitet werden können, ist eine zentrale Aufgabe der Medienpädagogik. Im zweiten Teil des Workshop werden in aktiver Zusammenarbeit kreative Methoden im Umgang mit Daten vorgestellt, erprobt und abschließend in Hinblick auf die Anwendung in der diversitätssensiblen pädagogischen Praxis kritisch reflektiert und zur Diskussion gestellt.
Der Workshop findet am Samstag, den 19. November im Rahmen des 40. Forum Kommunikationskultur 2023 der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V. (GMK) statt.
Materialien zum Workshop
Die Folien und das Professional Data Selfie stehen hier zum Download bereit.
Das Konzept des Professional Data Selfies beruht auf der Idee des Data Selfies von Hello Ruby. Auf den Seiten sind auch noch weitere Informationen und Materialien zum Kennenlernen von digitalen Technologien.
Wer wir sind
Juliane Ahlborn, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Janne Stricker, M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Der Workshop ist im Schnittfeld zu den Promotionsvorhaben von Janne Stricker und Juliane Ahlborn, konzeptionellen Umsetzungen zu kreativen Datenpraktiken und Medienbiografien in der Hochschullehre in Zusammenarbeit mit Prof.’in. Dr. Lilli Riettiens und Prof. Dr. Dan Verständig hervorgegangen.
Weiterführende Literatur zum Thema
- Ahlborn, J., Verständig, D., & Stricker, J. (2021). Embracing Unfinishedness: Kreative Zugänge zu Data Literacy. Medienimpulse, 59(3), 42 Seiten. https://doi.org/10.21243/mi-03-21-18
- Ahlborn, J., Verständig, D., & Stricker, J. (2022). Decoding Datafication: Media educational approaches in communicating the complexity of digital data and data infrastructures. https://pub.uni-bielefeld.de/record/2967844
- Crawford, K., & Paglen, T. (2021). Excavating AI: The politics of images in machine learning training sets. AI & SOCIETY. https://doi.org/10.1007/s00146-021-01162-8
- Criado-Perez, C. (2020). Invisible women: Exposing data bias in a world designed for men. Vintage.
- D’Ignazio, C., & Klein, L. F. (2020). Data feminism. The MIT Press. Online verfügbar unter: https://data-feminism.mitpress.mit.edu/
- Gitelman, L. (Hrsg.). (2013). „Raw data“ is an oxymoron. The MIT Press.
- Manovich, L. (2019). Understanding Data. In H. Paul (Hrsg.), Critical Terms in Futures Studies. Springer International Publishing. https://doi.org/10.1007/978-3-030-28987-4
- Riettiens, L. (2022). »Erfolgreich und souverän mit Daten umgehen«. Kritische Perspektiven auf (Subjekt-)Bildung in einer datafizierten Gegenwart. In P. Bettinger/W. Reißmann (Hrsg.), merzWissenschaft | Medien + Erziehung. Themenheft: Digitalität und Souveränität. Braucht es neue Leitbilder der Medienpädagogik?, S. 85-94.